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Nord-Ostsee-Kanal zwischen Kiel und Rader Insel
Als meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt und verbindet der Nord-Ostsee-Kanal ebenjene beidem Meere. Die beiden Schleusen Brunsbüttel und Kiel liegen dabei fast 100 Km auseinander. Das monumentale Bauwerk halbiert das Land Schleswig-Holstein in Ost-West-Richtung und gilt unter den Landsleuten als Wetterscheide – und erstklassiges Angelrevier.
Es wird nie langweilig am Nord-Ostsee-Kanal. Die durchschnittlich etwa 90 Schiffe pro Tag garantieren jede Menge Abwechslung – man muss nur den Kopf heben oder die Augen aufmachen. Am schönsten ist der Nord-Ostsee-Kanal an den Stellen, an denen man ihn queren muss. Dazu gehören nicht nur die stets sehr großen Brücken – den höchsten Erhebungen im Land. Auch die Fähren und die Orte drumherum sind reizvoll und einladend. -
Angeln am Nord-Ostsee-Kanal
Der Nord-Ostsee-Kanal gilt als eines der fischreichsten Gewässer in ganz Deutschland. Je nach Kanalkilometer und Jahreszeit hat der Angler dabei die freie Auswahl zwischen allerhand salz- und brackwasserliebenden Fischen, bis hin zum ausgemachten Süßwasserspezi. Zudem kann der gesamte Nord-Ostsee-Kanal abgesehen von einer kleinen Hand voll gesperrter oder unzugänglicher Abschnitte, von beiden Seiten aus beangelt werden. Das macht ihn auch im angel-verwöhnten Schleswig-Holstein zu einem Toprevier. Da er zu Prüf- und Wartungszwecken und im Falle von Kollisionen und Havarien auf gesamter Länge auch von Land aus erreichbar sein muss, läuft ein befestigter Weg entlang des gesamten Kanals. So können sich Angler problemlos auf beinahe 200 Km Uferlinie verteilen – allerdings ohne Auto.
Der rund 28 Km lange Abschnitt zwischen der Holtenauer Schleuse Holtenau und der Rader Insel vor Borgstedt bei Rendsburg ist hier besonders attraktiv. Es gibt kaum Unterbrechungen im Ufer, jeder findet in der Weitläufigkeit seinen Lieblingsplatz. Allerdings verdichten sich Bestände beliebter Zielfische, je näher man der Holtenauer Schleuse kommt.
Allerdings endet das Revier seeseitig der Holtenauer Hochbrücke, hier beginnt das Sperrgebiet der Kieler Schleuse. Gute Angelstellen bieten ansonsten die Weichen. Zwischen Holtenau und Rader Insel gibt es davon vier – im Binnenhafen Kiel-Holtenau, in Schwartenbek, Groß-Nordsee, Königsförde und in Audorf-Rade. Mit dem Auto nähert man sich dem Nord-Ostsee-Kanal am besten über die Fähranleger. Sie haben im Regelfall gute Parkmöglichkeiten und teilweise sogar etwas Gastronomie in unmittelbarer Umgebung. Ein besonders schöner Ort am Nord-Ostsee-Kanal ist Sehestedt. Hier liegt der größte und meistfrequentierte Fähranleger auf diesem Abschnitt. Und gleich nebenan gibt es Panorama-Pommes.Fischarten
Typisch für diesen Abschnitt des Nord-Ostsee-Kanals ist die legendäre Heringszeit. Zur Laichzeit in März und April ziehen die Fische millionenfach durch den Kanal. Haben sie die Holtenauer Schleuse erst hinter sich gelassen, schaffen sie es bis Süßwasser bei Rendsburg. Dieser Saisonhöhepunkt genießt nicht nur unter Profianglern Kultstatus. Da ist sogar beim Angeln zuschauen hochspannend.
Salz- und Brackwasserfische wie Dorsch und Flunder, zudem Ostseeschnäpel und teilweise kapitale Meerforellen tummeln sich ebenfalls im östlichen Abschnitt des Nord-Ostsee-Kanals. Karpfen und Zander werden westlich von Rendsburg vermehrt gefangen. Ein überaus beliebter Zielfisch ist der Aal. Seine Bestände werden seit einiger Zeit durch Besatz und Beobachtung aktiv gepflegt. In Richtung Holtenauer Schleuse begegnen dem Angler bisweilen auch Plattfische. Zudem sind Barsche, Brassen, Rotaugen und Regenbogenforellen keine Seltenheit. -
Beachten
Der einzige nennenswerte Sperrbezirk liegt seewärts der Holtenauer Hochbrücke und schließt den gesamten Schleusenbereich mit ein. Nicht zuletzt wegen der anstehenden Verbreiterung der Oststrecke zwischen den Weichen Schwartenbek und Königsförde sollte sich jeder Angler jeweils vor Ort informieren. Auch hier hilft der Landessportfischerverband Schleswig-Holstein e. V.